[...]
[...]
592
593
14Zit nach der Vulgata: non fenerabis fratri tuo ad usuram pecuniam / nec fruges nec quamlibet aliam rem / sed alieno fratri autem tuo absque usura id / quod indiget commodabis" (Dt 23, 19 und 20). Dazu zB Cohn, Art. Usury, in Elon (Hrsg), The Principles of Jewish Law (1975) 500-505 (504 f).
15Bei diesem Werk handelt es sich um eines der wichtigsten der hanafitischen Rechtsschule (madhhab) aus der späteren Zeit, in dem die Rechtslehre in voll entwickelter Form dargestellt ist; so mit Recht Schacht, Introduction 112.
16Al-Halabî, Multaqa l-abhur (1309) H./1891-92, 107; ebenso ein moderner Kommentar zum Multaqa: Uysal, Izahli Mülteka el ebhur tercümesi (Kommentierte Übersetzung des Multaqa al-abhur), Konya 1969-74, III 129f. Bei Al-Halabî findet man auf S 106 auch eine Umschreibung des Begriffs des "ribâ": ein Vermögensüberschuss ohne Gegenwert, der von einem der beiden Vertragspartner bei dem Austausch von Vermögen ausbedungen wurde. Einzelheiten sind in den Rechtswerken höchst strittig.
17Näher zu dem Begriff zB Schacht, Art. ahkâm, in Encyclopaedia of Islam I (1960) 257; Gräf/Krüger, Art. Recht, in Kreiser/Wielandt (Hrsg), Lexikon der islamischen Welt (1992)225-231 (226 f).
18ZB Mehemmed Sheykhzâde (st 1667), Majma' al-anhur fî sharh Multaqa 1-abhur (1310) H./1892-93, II 69; Mevqûfâtî, Mülteka el ebhur tercümesi (Text mit sehr umfangreichem Kommentar auf Türkisch) (1276) H./1859-60, II 38.
19Die drei anderen sunnitischen Rechtsschulen (Hanbaliten, Malikiten und Schafiiten)gehen allerdings nicht so weit und untersagen auch die Zinsnahme durch Muslime im nichtislamischen Gebiet; so zutreffend bereits Nallino, Delle assicurazioni in diritto musulmano hanafita, Oriente Moderno 7 (1927) 446-461 (453 f); Saleh, Unlawful Gain and Legitimate Profit 31. Bei den Hanafiten handelt es sich um die zahlenmäßig größte Zahl der Sunniten (maßgebend im Osmanischen Reich und seinen Nachfolgerstaaten, in Afghanistan, Pakistan und Indien).
20Dies ist die im Iran maßgebende Rechtsschule, die auch im Erbrecht offen die Diskriminierung von Bekenntnisfremden zulässt. Zum Zinsrecht zB Nallino, Delle assicurazioni in diritto musulmano hanafita 456 mwN; Ansaripour, Interest in International Transactions under Shiite Jurisprudence, Arab Law Quarterly 9 (1994) 158; Krüger, Zur Zinsproblematik nach iranischem Recht, Recht und Steuern International Nr9/1999, 20 ff. Zum Erbrecht zB IPG 1967-68 (Köln) auf S 641; Gräf, Die neue Auffassung der muslimischen Familie in der modernen iranischen Gesetzgebung betreffs Ehe, Scheidung und Erbfolge, in Deutsche Landesreferate zum 7. Internationalen Kongreß für Rechtsvergleichung (1967) 59 (68).
21Siehe zB Emre (ehemaliger Mufti von Eskisehir), Zamanimiz meselelerine aciklamali fetvalar (Fetwas zur Erläuterung gegenwärtiger Probleme) (1987) 118 (Nr 38); ein türkischer Muslim kann Zinsen von einer deutschen Bank entgegennehmen; Günenc, Günümüz meselelerine fetvalar (Fetwas über Probleme in unseren Tagen) II 222 f (Nr 865); Zinsnahme im Ausland von Nichtmuslimen zulässig; Karaman, Islamin isiginda günün meseleleri (Heutige Probleme aus der Sicht des Islam) (1988) I 370 f; Beispiele auf Deutsch bei Debus, Die islamisch-rechtlichen Auskünfte der Millî Gazete im Rahmen des Fetwa-Wesen" der Türkischen Republik (1984) 57-59, 84, 116. Da es in den von Fröhlingsdorff (FN 4) genannten Fällen ausschließlich in Deutschland lebende Türken (hanafitische Muslime) ging, stellte sich die Frage des Zinsverbots überhaupt nicht, weil diese Zinsen von deutschen Banken - auch nach islamischen Recht - annehmen dürfen.
75Statt aller Krüger, Überblick 87 f; ders, Introduction to Commercial Law 61 f; Amereller, Hintergründe 133 ff.
76Einiges findet man allerdings bereits bei Ballantyne, Commercial Law 128 ff; Amereller, Hintergründe 161 ff; Krüger, Überblick über das Zivilrecht der Staaten des ägyptischen Rechtskreises, Recht van de Islam 14 (1997), 67-131 (81 f, 87).
77Dazu Krüger, Überblick 93 f.
78Siehe die Nachweise bei Krüger, Internationales Recht in Kuwait nach den Gesetzesreformen 1980-1981, RIW 1983, 801 (802).
79Veröffentlicht im Gesetzblatt (Al-Kuwait al-Yaum) Nr 1335 vom 5. 1. 1981, S 2-83,nebst den Gesetzesmotiven ebenda auf S 84-360; in Kraft auf Grund Art 4 EinfVO seit dem 25. 2. 1981; die Aufhebung der osmanischen Mejelle erfolgte durch Art 1 der EinfVO (ebenda S 1; näher Krüger in Liber Amicorum Gerhard Kegel 56).
80Veröffentlicht im Gesetzblatt (Al-Kuwait al-Yaum) Nr 1338 vom 19. 1. 1981, S 2-85,nebst den Gesetzesmotiven ebenda auf S 86-111; in Kraft auf Grund Art 2 EinfVO seit dem 25. 2.1981; die Aufhebung des bisherigen HGB, Gesetz Nr 2/1961, wird in Art 1 EinfVO bestimmt.
81Krüger, Überblick 94.
82So ausdrücklich die Gesetzesmotive auf S 226f im Gesetzblatt Nr 1335; zu den Motiven zu Art 305 ZGB ebenda S 179.
83Siehe Krüger, Überblick mwN in FN 109.
84Vgl die Gesetzesmotive zu den einschlägigen Vorschriften im Gesetzblatt Nr 1338 auf S.88f. Nach islamischem Recht (fiqh) bedeuten Zinsen die Entschädigung (ta'wîd) für den dem Schuldner gewährten Nutzen (intifâ,), nachdem zuvor gesagt wird, dass eine Klausel (shart) über Zinsen in Handelsgeschäften (insb in einem kaufmännischen Darlehen [qard tijârî]) rechtsgültig (mashrû') ist (S88 Sp 2). Ballantyne, Commercial Law 129, hält dies unter Zugrundelegung des klassischen islamischen Rechts für zweifelhaft.
85Text der Verfassung in deutscher Übersetzung bei Baumann/Ebert, Die Verfassungen der Mitgliedsländer der Liga der Arabischen Staaten (1995) 375ff.
86VfGH 28.11.1992 GZ 3/1992, veröffentlicht im Gesetzblatt (Al-Kuwait al-Yaum) Nr 80 vom 6.12.1992, S 3-5.
87VfGH 27. 5.1995 GZ 2/1995, veröffentlicht im Gesetzblatt (Al-Kuwait al-Yaum) Nr 210 vom 11. 6.1995.
88VfGH22. 4.1995 GZ 5/1994, veröffentlicht im Gesetzblatt (Al-Kuwait al-Yaum) Nr 204 vom 30. 4. 1995, S 1-4. Die von Elwan, Der Scheck im ägyptischen Recht mit rechtsvergleichenden Hinweisen auf das Recht anderer arabischer Staaten, in FS Serick (1992) 57-85 (81 FN 92), genannte Rechtsprechung aus dem Jahr 1979 des erstinstanzlichen Gerichts (al-mahkama al-kulya) Kuwait, in der der Anspruch auf Verzugszinsen wegen Verstoßes gegen Art 2 der Verfassung (höherrangiges Recht) abgewiesen wurde, ist damit überholt.